Erzieherinnnen streiken weiter
Darauf haben wir so lange gewartet! Endlich gehen die Vertreterinnen sozialer Berufe auf die Straße, um für bessere Arbeitsbedingungen und die gesellschaftliche Anerkennung ihrer Arbeit zu kämpfen.
Man kann sie nur unterstützen! Hier der aktuelle Stand:
Aus:
Sozial- und Erziehungsdienst ver.di
Tarifverhandlungen ergebnislos abgebrochen
19.06.2009
Keine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe
Die Tarifverhandlungen für die 220.000 Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste sind nach einem fünftägigen Verhandlungsmarathon am Freitagnachmittag ergebnislos abgebrochen worden. Die Arbeitgeber hätten heute die Verhandlungsgrundlage verlassen, erklärte der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Frank Bsirske. Dies würden die Beschäftigten mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen beantworten.
Es habe keinerlei Bereitschaft für eine höhere Anerkennung und Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe gegeben, betonte Bsirske. Die tage- und nächtelangen Verhandlungen hätten bei der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) lediglich in einem von rund 50 Tätigkeitsfeldern ein Teilangebot hervorgebracht. Dies betreffe aber nur 20 Prozent der Erzieherinnen. Dabei würden Ledige ein Plus von 0,3 Prozent erreichen, während Verheiratete ein Minus von 3,6 Prozent erleiden würden gegen-über dem Stand von 1990. 80 Prozent der Betroffenen gingen leer aus bzw. hätten Verluste von mehr als 1.000 Euro im Jahr.
Die Verhandlungen zu einem Gesundheitsförderungstarifvertrag seien in der Substanz keinen Schritt voran gekommen, kritisierte die Gewerkschaft. ver.di will einen individuellen Anspruch der Beschäftigten auf eine Gefährdungsanalyse des Arbeitsplatzes durchsetzen. Die Arbeitgeber wollen sich von der Steinzeit ins Mittelalter bewegen. Aber wir brauchen Regelungen für die Neuzeit, sagte Bsirske.
Der ver.di-Vorsitzende zeigte sich enttäuscht von der mangelnden Bereitschaft der VKA, zu einem tragfähigen Ergebnis zu kommen: Dieser Konflikt entscheidet auf Jahre hinaus über die Zukunft der Kinder und damit der Gesellschaft.