Eigentlich wollte ich ja nichts mehr mit der Sozialen Arbeit zu tun haben. Aber neulich lud mich eine mir bekannte Studentin in die ASH in ein Seminar ein, wo ich zum Thema Neoliberalisierung der Sozialen Arbeit etwas erzählen wollte.
Es hat mir erstaunlicherweise großen Spaß gemacht und ich merkte, dass mich diese Thematik noch immer nicht losgelassen hat.
Seit dem sitze ich in meiner Rentnerinne-Stube und wälze Fachliteratur und plane, vielleicht nach dem Schwarzbuch Soziale Arbeit doch noch ein zweites ähnliches Buch – vor allem für PraktikerInnen – zu schreiben.
Ich bin darauf gekommen, weil mir bei diesem Kontakt im Seminar auffiel, dass die Studierenden sehr wenig wussten über das, was sie später in der Praxis erwartet. Die Ökonomisierung hielten sie für eine weniger erfreuliche aber notwendige Angelegenheit, die sie aber in ihrer Arbeit als SozialarbeiterInnen nicht wesentlich einschränken oder gar von ihren erlernten ethischen und professionellen Konzepten abbringen würde.
Darauf sah ich mir verschiedene Curricula von FH’s an und stellte fest, dass sich viele Lehrpläne in den Fachbereichen Soziale Arbeit trotz ca. 25 Jahren Ökonomisierung nicht wesentlich geändert haben – bis auf hier und da eingesprengte Themen des Sozialmanagements. Ich sah mir die neusten Methodenfachbücher an und verglich die jüngsten Auflagen mit früheren Veröffentlichungen des selben Buches und stellte auch hier fest: Wenn man das so liest, könnte man auch in den neuen Auflagen und den erst in den letzten Jahren erschienen Büchern den Eindruck bekommen, alles sei schließlich und letztlich noch in Ordnung und man und frau könne in der Praxis die professionellen Konzepte und die ethischen Kriterien ohne Weiteres weiter umsetzen.
Das lässt mich nicht länger schweigend zusehen…..
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