Fragebogen zur Lage der Praxis Sozialer Arbeit im Neoliberalismus

Wer macht mit? 

https://www.umfrageonline.com/c/ytrgtta3

Als ich im vergangenen Mai eingeladen wurde, in einem Seminar der ASH in Berlin, etwas über die gegenwärtigen Probleme der Sozialen Arbeit aus meiner Sicht zu erzählen, machte ich eine für mich überraschende Erfahrung:

  • Die Studierenden waren alle konzeptmäßig auf das übliche professionelle Konzept der Sozialen Arbeit eingestellt
  • Sie gingen davon aus, dass in der Praxis alles etwas schwieriger würde, weil es wenig Geld gibt und die Soziale Arbeit jetzt auch für diese Situation verantwortlich handeln müsse
  • Sie erwarteten aber alle, dass man auch heute, bei etwas gutem Willen durchaus noch eine qualifizierte und den humanistischen Vorstellungen der professionellen Soziale Arbeit entsprechende Praxis gestalten könne.

Für mich wurde klar:

  • Sie waren nicht oder schlecht auf das vorbereitet, was wirklich in der Praxis auf sie wartet.
  • Mit den Herausforderungen der neoliberalen Transformation hatten sie sich im Studium nicht oder nur marginal auseinandergesetzt. Sie brachten diese nur mit den Begriffen Sparen, auf die Kosten achten etc. zusammen.
  • Der Begriff Neue Steuerung war nicht wirklich klar und dass die Transformation mit der Ideologie des aktivierenden Staates zu tun hat und was das heißt, war mehr oder weniger unbekannt.

Deshalb arbeite ich nun seit fast einem Jahr an meinem neuen Buch-Projekt  „Schwarz auf Weiß: Soziale Arbeit und Neoliberalismus“

Dafür brauche ich dringend Unterstützung von Leuten, die in der sozialarbeiterischen Praxis tätig sein. Es hat sich einiges geändert, seit ich das Schwarzbuch Soziale Arbeit geschrieben habe. Deshalb bin ich bei der Beschreibung und Bewertung der Lage auf Unterstützung derer angewiesen, die sie gut kennen und täglich erfahren.
Ich habe einen online-Fragebogen entwickelt, den man mit diesem Link

https://www.umfrageonline.com/c/ytrgtta3

und dann bearbeiten kann.
Er ist nicht so ganz kurz, aber ich hoffe, er ist interessant und spannend, weil er das betrifft, was Ihr täglich auf euch nehmt.

Leider ist beim Einbetten des Links hier auf dem Blog die Titelseite des Fragebogens verloren gegangen. Auf der sollte auch ein Pseudonym und das Arbeitsfeld angegeben werden. Es wäre nett, wenn ihr so nun im ersten Textfeld der 1. Frage einfach zu Beginn schreibt: Osterhase oder Alice oder was auch immer – und dann Drogenberatung, Schuldnerberatung …

Allen, die mitmachen und ihre Erfahrungen (natürlich anonym) zur Verfügung stellen, ganz, ganz herzlichen Dank!

Mechthild  Seithe

Über m.s.

Ich war 18 Jahre Professorin für Soziale Arbeit an der FH Jena (Methoden, Hilfen zur Erziehung, Schulsozialarbeit). Davor war ich 18 Jahre in der Praxis. Studiert habe ich Psychologie in Münster und Soziale Arbeit in Frankfurt a.M. Bücher: Schwarzbuch Soziale Arbeit Engaging Hilfe zur Erziehung zwischen Professionalität und Kindeswohl Das kann ich nicht mehr verantworten Ambulante Hilfe zur Erziehung und Sozialraumorientierung
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