wenn der Berg nicht zum Propheten kommt….

Immer wieder sind wir in den letzten Semestern darauf gestoßen, dass unsere Studierenden so gut wie nichts wissen über eine für sie mögliche politische oder auch nur berufsständige Interessenvertretung als zukünftige Sozialarbeitende. In der Zukunftswerkstatt im letzten Jahr wurde das diskutiert und es entstand die Idee, eine Veranstaltung zu organisieren, zu der VertreterInnen der Gewerkschaften und des DBSH eingeladen würden.
Über meine Kontaktaufnahme mit VertreterInnen dieser Oraganisationen habe ich hier schon berichtet. Von den Gewerkschaften hat nach wie vor niemand reagiert. Der zuständige Vertreter des DBSH hat seine Bereitschaft erklärt. Auf dem Bundeskongress wurden die nachfragenden Studenten beim DBSH Stand und bei den Gewerkschaften mit Informationsschriften und Werbetassen  beglückt. Zu einer Veranstaltung ist es noch immer nicht gekommen.
Ich halte es zwar für unsere Aufgabe als HochschulehrerInnen, solche Informationen zu vermitteln solche Themen anzusprechen. Ich habe das jetzt z.B. bei Erstsemestern versucht und hatte den Eindruck, sie hielten mein Anliegen für merkwürdig wenn nicht sittenwidrig. Interessenvertretung und politische Organisation scheint für die Soziale Arbeit in der Praxis wie in der Ausbildung heute ein Fremdwort.
Wir könnten diese Veranstaltung als offizielle Hochschulveranstaltung sicherlich hinkriegen. Ich müsste nur, statt schlicht zu mailen, die Anschreiben  mit Briefkopf und der Unterschrift der Dekanin versehen und damit hochoffiziell an die VertreterInnen schreiben. Dann kämen sie vermutlich ohne Weiteres. Aber letztlich ist dies eine Angelegenheit der Studierenden selber. Aber mir scheint es sinnvoller, wenn die GewerkschaftsvertreterInnen und der Berufsverband von Anfang an merken, dass hier Studierende, zukünftige Sozialarbeitende Anliegen haben, Fragen und Diskussionsbedarf und dass sie mit ihnen ins Gespräch kommen wollen. Deshalb scheint es mir viel besser, wenn sie auch von Studierenden angesprochen und eingeladen, befragt und in Anspruch genommen werden.
Ich hatte an ca. 100 Studierende eine Einladung für ein erstes Treffen zur Vorbereitung geschickt. 6 kamen. Immerhin. Und wir haben beschlossen, das Ding gemeinsam in die Hand zu nehmen. Leicht wird das nicht. Es ist schon ein große Leistung, mit 7 Leuten einen gemeinsamen Termin für ein nächstes Treffen hinzukriegen .

Inzwischen sind es noch 4 Studierende. Aber unsere Planung ist jetzt schon ziemlich konkret. Ver.di und der DBSH haben inzwischen  ihre Teilnahme zugesagt…

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss eben der Prophet zum Berg gehen…..

Über m.s.

Ich war 18 Jahre Professorin für Soziale Arbeit an der FH Jena (Methoden, Hilfen zur Erziehung, Schulsozialarbeit). Davor war ich 18 Jahre in der Praxis. Studiert habe ich Psychologie in Münster und Soziale Arbeit in Frankfurt a.M. Bücher: Schwarzbuch Soziale Arbeit Engaging Hilfe zur Erziehung zwischen Professionalität und Kindeswohl Das kann ich nicht mehr verantworten Ambulante Hilfe zur Erziehung und Sozialraumorientierung
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