Beispiel 2
Wie in der neoliberalisierten Sozialen Arbeit die belohnt werden, die schon ziemlich fit sind und die im Stich gelassen werden, um die es in der Sozialen Arbeit eigentlich gehen müsste
Eine Jugendberufshelferin soll mit ihren 20 jugendlichen KlientInnen einen Kurs mit 10 Plätzen füllen. Sie geht ihre „Leute“ durch und entscheidet sich für diejenigen, die aus ihrer Sicht einen Kurs dieser Art besonders gut gebrauchen könnten, schon allein, weil es ihr Selbstbewusstsein stärken würde. Aber sie erhält die Anweisung, diese 10 Plätze an die Jugendlichen zu vergeben, die am ehesten erwarten lassen, dass sie erfolgreich bestehen. Nur in sie würde die Investition lohnen. Betriebswirtschaftlich konsequent gedacht.
Aber sozialpädagogisch? Müsste Soziale Arbeit sich nicht gerade für die einsetzen, die sich angeblich nicht lohnen, die aber dringend der Unterstützung bedürfen?