Stimmen zum Buch: „Ein notwendiger Aufruf gegen die professionelle Scheinheiligkeit!“

Inzwischen ist die Urlaubszeit vorbei und die ersten Rückmeldungen zu meinem Buch gehen bei mir ein:

„Ihr Buch ist für meine Schwerpunkte im Kontext gesundheitsbezogener Sozialer Arbeit und der stetigen Konfrontation mit der Ökonomisierung des Gesundheitswesens absolut relevant. … Leider hat sich die Situation nach Corona bei weitem nicht entspannt und professionelles Handeln wird regelmäßig den manegeriellen Aufgaben nachgeordnet behandelt. … Viele unserer Studierenden kennen die professionstheoretischen Grundlagen nicht und beziehen sich fast ausschließlich auf Handlungskonzepte aus der Praxis, die nicht zwingend theoretisch und konzeptionell fundiert sind. Sie sprechen mir also aus der Seele .“

„Allerorten sehe ich eine Abnahme an Qualität, die ich nicht
mehr aushalte. Was da an „guter“ Arbeit (so das Eigenverständnis)
abgeliefert wird, lässt mich nur noch den Kopf schütteln und mich
abwenden. Man hat die Idee, man verstehe ein Konzept durchs Lesen und
weil man meint, sowieso alles zu können, weiß man auch, wie es anzuwenden ist. Sogar – und das vor allem – Berufsfremde und Anfänger trauen sich eine solche Arbeit zu und haben keinen Respekt vor den eigentlich notwendigen Kenntnissen um mit hochkomplexen
Familiensystemen der Jugendhilfe zu arbeiten. Und wenn es zu schwierig
wird, arbeitet man mit Mittelgeschichtsfamilien: bei denen lohnt es sich
ja noch!“

„In Ihrem Buch bin ich aktuell im Teil über die Analyse der Methodenhandbücher. Das trifft den Nagel auf den Kopf und ich freue mich ein wenig, dass Heiner, an der ich mich in der Sozialen Diagnostik sehr gerne orientiere, recht gut wegkommt ;-).“

„Gerade die Praxis hat mit erheblichen sozialpolitischen Veränderungen zu kämpfen – wenn sie es denn tut! Es sind zum einen die Veränderungen durch die digitale Transformation, sondern auch durch die vom Neoliberalismus begleitete rechte Ideologie, die Raum greift.“

“ Ich bedanke mich ganz herzlich für ihr Buch, das aus meiner Sicht absolut aktuell und total erforderlich ist. Es wird die eine ober den anderen hoffentlich „aufwecken“, wenn es denn gelesen wird. Sie weisen auf etwas hin, das als grundlegend angesehen werden musss. Es ist nämlich der Verlust des Anspruchs der Sozialen Arbeit sich für Menschenrechte und vor allem gegen Unterdrückung und Ausbeutung einzusetzen und für eine andere, auch mögliche Gesellschaft einzutreten.“ 

„Das Neoliberale macht die Profession zu einer Rettungsmission, die vor allem Menschen wieder fit machen will, sich in sozialen Welten zu bewegen, die sie gerade erst ausgegliedert hatten. Auch zeigt sich u.a. in der Debatte um Klimawandel und Klimagerechtigkeit in der Sozialen Arbeit, …, dass diese nur noch von einer Klimawandelanpassung spricht. Die Veränderung scheint akzeptiert, damit aber auch das Soziale und Ökonomische, das diese verursacht. Aktivitäten zur Verhinderung sind Randnotizen. Ähnliches erleben wir auch in der Debatte um Krieg und Frieden. Zwar will man Frieden, klar, aber dennoch arrangiert man sich auch mit der Tatsache des Krieges als Methode der Politik. Insofern ist Ihre Sicht nicht pessimistisch sondern total realistisch. „

“ ... wie auch auf dem DJHT dieses Jahr in Leipzig eine Fraktion wieder versucht alles unter den Baldachin zu setzen: Nach außen soll nicht vordringen, wie miserabel die Situation in den Jugendämtern ist. Sie wollen damit die „Attraktivität“ der Arbeit in den ASDen nicht gefährden, also locken sie diese jungen Studienabsolventen in ihrer Ahnungslosigkeit in die Ämter und wundern sich, wenn die schnell gehen.“

Ihre Perspektive und die von Ihnen dargestellten Zusammenhänge mit dem Bereich der Sozialen Arbeit finde ich in der Umkehrung … anregend für mich, zumal Sie mit einer großen Offenheit und klaren Begriffen schreiben. Insbesondere die Aussagen zur Scheinheiligkeit werden für mich sicher noch bedeutsam werden.

Über m.s.

Ich war 18 Jahre Professorin für Soziale Arbeit an der FH Jena (Methoden, Hilfen zur Erziehung, Schulsozialarbeit). Davor war ich 18 Jahre in der Praxis. Studiert habe ich Psychologie in Münster und Soziale Arbeit in Frankfurt a.M. Bücher: Schwarzbuch Soziale Arbeit Engaging Hilfe zur Erziehung zwischen Professionalität und Kindeswohl Das kann ich nicht mehr verantworten Ambulante Hilfe zur Erziehung und Sozialraumorientierung
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