Was habe ich aus Dresden mitgebracht?

zunächst:

die beruhigende Erfahrung, dass es unter Studierenden auch heute aufgeweckte, kluge, kritische und lebensfrohe Leute gibt, die sich nicht so schnell geschlagen geben werden….

und die

die Freude darüber, dass es unter den Lehrenden auch heute noch kritische, scharf denkende und Mut machende KollegInnen gibt …

dann: sehr interessante Bemerkungen der Studierenden aus den Diskussionen…
zum Beispiel:

„Warum wehrt sich keiner? Haben die sich schon alle an die heutigen Verhältnisse gewöhnt?
„Es gibt Leute, die finden das Gegenwärtige furchtbar, aber sie beschweren sich nicht und wehren sich nicht, weil sie befürchten, jede Veränderung würde vielleicht von Schlimmeres bringen.“

Eine Sozialarbeiterin erzählte von ihren Erfahrungen in einem Seniorenheim:                              
„ Wer bestimmte Tätigkeiten nicht im vorgegebenen Zeitraum schafft, wird ausgeschimpft und auch beschuldigt. Ein alter Mann hatte 20 sec. Zeit, um selbständig mit seinem Rollator zum Speisesaal zu kommen. Schaffte er das nicht, wurde er ausgeschimpft und er durfte nicht mehr in den Saal, kriegte sein Essen im Zimmer.    
20 Sekunden sind für seinen Weg bis in den Speisesaal eingetaktet. Mehr nicht. Das ist Aktivierung im Altersheim.“


und :

  • Die wunderbare Erfahrung, dass man auch heute noch mit Studierenden irgendwo in einer Kneipe sitzen und diskutieren kann, bis die Bedienung einen rauswirft, weil sie den Laden dicht machen will.

Danke an die Leute von der Ev. Hochschule Dresden!

Über m.s.

Ich war 18 Jahre Professorin für Soziale Arbeit an der FH Jena (Methoden, Hilfen zur Erziehung, Schulsozialarbeit). Davor war ich 18 Jahre in der Praxis. Studiert habe ich Psychologie in Münster und Soziale Arbeit in Frankfurt a.M. Bücher: Schwarzbuch Soziale Arbeit Engaging Hilfe zur Erziehung zwischen Professionalität und Kindeswohl Das kann ich nicht mehr verantworten Ambulante Hilfe zur Erziehung und Sozialraumorientierung
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