Im Dezember konnten wir in der Welt folgenden schönen Artikel lesen, der die These von der zunehmenden Bereitschaft der Gesellschaft, mit Strenge, Sanktionen und letztlich Gewalt auf junge Menschen zu reagieren, die sich nicht normkonform verhalten, deutlich illustriert. Hier noch einmal nachzulesen.
Der DVJJ (Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V. ) hat dazu eine beachtenswerte Pressemitteilung verfasst.
Wir alle kennen den Trend, akzeptierende, vom grundsätzlichem Respekt gegenüber anderen Menschen getragene Arbeitsanssätze der Sozialen Arbeit als Kuschelpädagogik zu diskreditieren. Eine Soziale Arbeit, die sich darauf einlässt, outet sich als Ordnungskraft oder als Vertreterin einer Pädagogik, die Gewalt zu ihren legalen Mitteln zählt.
Ganz davon abgesehen, werden Menschen nur dann bereit sein, sich wirklich, aus eigenem Antrieb und nachhaltig, also intrinsisch motiviert zu verändern, wenn es gelingt, sie als Subjekte zu erreichen und mit ihnen gemeinsam Wege zu entwickeln, ohne ihnen das Rückgrad zu brechen oder brechen zu wollen. Eine Pädagogik, die davon Abschied nimmt, verzichtet auf ihren humanistischen Ansatz und ihre ethischen Grundlagen.
Dieser Beitrag hat mir mal wieder eindrücklich ins Bewusstsein gerufen, warum ich ihren Blog regelmäßig lese. Es hilft mir u.a. bei der Bestimmung meines pädagogischen Selbstverständnisses. Vielen Dank dafür!
Jan