Warum ein Schwarzbuch Soziale Arbeit?

Der erste Entgesicht-32.jpgwurf ist fertig. 350 Seiten, 50 mehr als gewollt und geplant. Da wird es noch heißen: kürzen!

Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit meiner Arbeit. Immerhin bin ich am Ende da angekommen, wo ich ankommen wollte. Es war eine harte Arbeit. Ich bin keine Viel- und Leichtschreiberin. Aber dieses Buch möchte ich noch weiter geben. Es stecken über 30 Jahre Sozialarbeiter-Herzblut drin, alle Liebe zu diesem Beruf und alle Enttäuschungen und alle Schrecken der letzten 10 Jahre.

 

Ich glaube nicht, dass ich nur eine nostalgisch angehauchte Alte bin, die einfach alles schöner und besser fand, als sie noch jung war. Ich glaube, nein, ich bin davon überzeugt, dass Soziale Arbeit einen Wandel durchmacht seit etwa 10, 15 Jahren, der dazu führt, dass diese Profession sich nicht mehr wieder erkennen wird: Als Kind des kapitalistischen Gesellschaftssystems war sie immer eine gesellschaftliche Kraft, die auf der einen Seite zwar die sozialen Probleme des Kapitalismus befrieden konnte und somit System stabilisierend wirkte, die aber auf der anderen Seite immer  auch kritisch war gegenüber diesem System und dem, was es mit seinen Menschen anrichtete. Soziale Arbeit war immer auch den Menschen verpflichtet, ihrer Würde, ihren  Forderungen nach  Gerechtigkeit und Teilhabe.

Zunehmend verliert Soziale Arbeit  diese auf Menschenrechte und auf soziale Gerechtigkeit orientierte kritische Dimension. Und ich frage mich: Was kann sie dann noch leisten? Wem dient sie? Auf wessen Seite steht sie?

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man könnte so viel machen – aber es geht halt nicht….

Vorgestern hatte ich wieder Prüfungen meiner berufstätigen Studierenden.
Es ging um die Reflexion ihrer Berufspraxis auf dem Hintergrund dessen, was sie bei uns gelernt haben.
Und alle berichteten von einer Diskrepanz zwischen dem, was eigentlich fachlich richtig und sinnvoll wäre und dem, was unter den vorgegebenen Bedingungen möglich ist.
Hier fehlt es an der notwendigen Zeit, dort an der Möglichkeit, Hilfen so zu verändern, dass sie auf die Möglichkeiten der KlientInnen wirklich passen, hier werden Probleme nicht angegangen, weil man daran Geld verdienen kann, dort muss man zusehen, wie ein an und für sich brauchbares Gesetz, dass eigentlich Menschen helfen soll, ins Gegenteil verwandelt wird und als Alibi und Einfallstor für Rauswurf und Kündigung dient.
Interessanter Weise wurden diese Diskrepanzen von den Studierenden zwar erwähnt, oft auch kurz problematisiert, aber keiner der KandidatInnen hat diese Problematik in seiner schriftlichen Arbeit dann weiter diskutiert und verfolgt.

Ich habe  mit meiner Beisitzerin lange diskutiert, woran das liegen könnte. Hatten sie Angst, wir würden hingehen und ihren Trägern und Teams brühwarm erzählen, welch kritische MitarbeiterInnen sie sind?  Fürchteten Sie, als NestbeschmutzerInnen dazustehen oder als Menschen, die die Probleme nicht bei sich, sondern immer bei anderen suchen?
Ich glaube eher, dass diese merkwürdige, resignierte Kritiklosigkeit, dieses „Mißstände kaum noch Wahrnehmen“, dieses sich gewöhnt Haben an unzureichende Bedingungen, die eine gute Arbeit nicht zulassen, dass all das mit dem ermüdenden täglichen Kampf zu tun hat,bei dem man  irgendwie trotzdem, auch unter schlechten und eingeschränkten Bedingungen für die Klienten und auch für sich selber etwas Sinnvolles zu erreichen versucht. An den Bedingungen können Sie eh nichts ändern, sagen sie, nicht einmal ihre Vorgesetzten können das. Das alles sei einfach von oben so festgelegt worden, so seien eben die Förderrichtlinien, so seien die von oben gesteckten Ziele.
Dass Verwaltung und Pädagogik dabei zweierlei Sprachen sprechen, dass Finanzierung sich offenbar nicht nach dem Notwendigen, sondern nur nach dem richtet, was eben auf effizientem, kurzem Wege zu haben ist, dass Politik sich nicht interessiert für Menschenbiografien, sondern in erster Linie für Wahlergebnisse und für Kosteneindämmung, dass scheint ihnen eine natürliche, selbstverständliche und nicht zu ändernde Tatsache.
Wenn sie sich täglich dieser Widersprüche, der immer wieder drohenden Sinnlosigkeit ihrer fachlichen Bemühungen unter den verknappten Zeitbedingungen und im Rahmen der vorgegebenen, unumstößlichen bürokratischen Regelungen klar würden, wäre ihre Arbeit für sie wahrscheinlich nicht auszuhalten.

Ich muss das akzeptieren und verstehen. Aber es macht mir Angst.

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Hilft Soziale Arbeit gegen Amokläufer?

Selbstverständlich ist das Problem, dass immer öfter Amokläufer in ihren (ehemaligen) Schulen Blutbäder anrichten, nicht durch Soziale Arbeit  allein zu lösen, ebenso wenig wie durch Verbote von Gewaltspielen oder von Waffenbesitz. Da müsste man schon einmal genau hinsehen, was diese jungen Menschen antreibt und was ihr motivationaler Hintergrund für eine solche Tat ist. Aber wer will das schon. Die allgemeine Fassungslosigkeit schützt vor bitteren Erkenntnissen. Heraus käme dabei  nämlich „nur“, dass die Situation  in unserer gegenwärtigen Gesellschaft besonders auch für junge Leute durch Kälte, Zwänge und Perspektivlosigkeit geprägt ist und dass Gewalt in den Medien und in der Wirklichkeit  alltäglich und selbstverständlich geworden ist. Wer hat sich hierzulande schon über den Krieg Israels gegen Palästina aufgeregt, bei dem Menschen hingemetzelt wurden, als handele es sich um ein Computer-Spiel.
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Pappkameraden auf der IWA: Die Messe hatte 68.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in sechs Hallen, drei davon reserviert für alles, mit dem man schießen kann

Wollte man wirklich an den Hintergründen etwas ändern, müsste man schon an etwas tiefer sitzenden Schrauben drehen. Da ist auch Schulsozialarbeit nicht mehr als eine Möglichkeit, bestehende Problemlagen abzuschwächen, Eskalationen zu vermeiden und Einzelnen individuell Perspektiven zu eröffnen. Auch sie behandelt sicherlich nur die Symptome dieser Gesellschaft. Hierzu ein hoch interessanter Beitrag.

Aber dennoch könnte Soziale Arbeit in diesem Kontext mehr leisten und wäre sinnvoller als all die Überlegungen für Verbote und Beschränkungen, für Sicherungsmaßnahmen und Abschottungen von Schulen.

Auszug aus meinem Schwarzbuch-Entwurf:

Hätte Schulsozialarbeit an der Erfurter Schule denn den Amoklauf verhindern können? Möglicher Weise:

  • Schulsozialarbeit, angemessen ausgestattet und in das Schulleben und den Schulalltag integriert, wirkt wie ein Seismograph und kann bestehende Problematiken in der Schülerschaft sehr viel früher wahrnehmen.
  • SchulsozialarbeiterInnen, die ja keine Zensuren verteilen und keine Abschlüsse vergeben, sind für SchülerInnen mit belastenden Problemen und für solche, die Stress mit der Schule haben, sehr viel eher als Ansprechpartner denkbar. Hier kann Hilfe und Unterstützung für Jugendliche geleistet werden, die sich in einer existentiellen Krise befinden und sie als ausweglos erleben.
  • Schulsozialarbeit ist durchaus in der Lage, das Schulklima gemeinsam mit der interessierten Lehrerschaft dahingehend zu verändern, dass an einer Schule andere als gewalttätige Formen der Auseinandersetzung auch zwischen Schülern und Lehrern denkbar werden.
  • Als Deutschland und insbesondere Thüringen entsetzt nach Erfurt schauten und es nicht fassen konnten, was da an einer deutschen Schule geschehen war, wurde zumindest eine Zeit lang über Ursachen solcher Gewaltausbrüche von Schülern und über Hilfemöglichkeiten auch im Schulkontext gesprochen.

Abgesehen davon, dass die Möglichkeiten der Profession Schulsozialarbeit in diesem Zusammenhang von Politik und Öffentlichkeit kaum oder gar nicht erkannt wurden (man rief statt dessen nach Schulpsychologen), war es selbst nach diesem Ereignis noch schwierig, eine angemessene Ausstattung von Schulsozialarbeit langfristig zu installieren. Heute, Jahre nach dem Amoklauf hat man die Stellen der Sozialpädagogen wieder auf eine reduziert.


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zurück im Semesterbetrieb

Hallo zusammen!

Mein neues Blog habe ich in den letzen Monaten vernachlässigt.

Zum einen kamen wenig Anregungen und Kommentare, was mich zunächst ein wenig demotiviert hat.
Tatsächlich schreiben die Studierenden offenbar lieber persönliche mails an mich, als es über die Kommentarfunktion im Blog zu tun, auch dann, wenn der Inhalt ihrer Mail eigentlich für viele  hoch interessant wäre.
Ich gewöhne mich also erst mal daran, dass das Blog vielleicht einige lesen, dass sie mir aber das Schreiben überlassen wollen.
Das kann und darf sich von meiner Seite aus jeder Zeit ändern, klar.

Zum zweiten habe ich die letzten drei Monate wie eine Wilde an meinem Schwarzbuch geschrieben. Daneben hatte ich weder Zeit noch Muße, etwas ins Blog zu schreiben.

Aber jetzt kann’s wieder losgehen.

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Wer hat solche Erfahrungen gemacht?


Ich schreibe in meinem Forschungssemester derzeit intensiv an einem „Schwarzbuch Jugendhilfe  „- Der Staat verkauft seine Kinder“  (oder auch „Schwarzbuch Soziale Arbeit“; ich bin noch nicht entschlossen, ob ich den Bereich auf Jugendhilfe einschränken werde). Das Buch soll vor allem lesbar, anschaulich und auch für Nichtinsider der Sozialen Arbeit verständlich und interessant werden.

Deshalb suche ich Praxisbeispiele, habe auch schon viele, aber es gibt ein paar Themen, da würde ich mich über konkrete Anregungen noch freuen.

 

  1. Burn out aufgrund erhöhter Arbeitsbelastung (mehr Fälle, weniger Mitarbeiter, schwierigere Fälle ohne entsprechenden Zeitausgleich etc.). Wie reagierten z.B. die KollegInnen, die Vorgesetzten, der Träger?

 

  1. Fälle, in denen eine Hilfe von den Betroffenen gewollt, vom ASD befürwortet aber dann von der Leitung nicht genehmigt wird, vornehmlich oder verdeckt aus Kostengründen.

 

  1. Jugendhilfekarrieren und ihre Stationen

 

  1. Massive Arbeitsbelastung durch Schreibtischaufgaben im Kontext des Sozialmanagements wie Dokumentation, Qualitätsmanagementaufgaben, Verhandlungen mit Kostenträger, Leistungsbeschreibungen etc.. Musste die pädagogische Arbeit darunter leiden? Wieso? Wie weit?.

 

  1. Arbeitsbelastung durch Maßnahmen für die eigene Werbung, durch Fundraising und Sponsering Aktionen, die so viel Zeit schluckten, dass die eigentliche Arbeit darunter zu leiden hatte.

 

  1. Erfahrungen mit Vernetzung und Kooperationsgruppen, die sich durch die Wettbewerbssituation zwischen den einzelnen Anbietern verändert haben, die erschwert wurden, die funktionalisiert wurden.

 

  1. Projekte und Modelle, die mit großem Aufwand und/oder vielen Mitteln ein, zwei Jahre durchgeführt wurden und dann, nach Beendigung sang- und klanglos und ohne Konsequenzen eingestellt wurden.

 

  1. Bereiche der Sozialen Arbeit, die von Stellenstreichungen bedroht sind bzw. denen die totale Schließung ins Haus steht. Welche Begrpündungen werden gegeben? Gibt es Gegenwehr der KollegInnen? der KlientInnen? Wie schätzen Sie die Folgen der Schließung ein?

 

Die Beispiele dürfen aus allen möglichen Bereichen der Sozialen Arbeit kommen. Die Erfahrungen können im Pratikum oder in der beruflichen Tätigkeit erworben worden sein. Sie können nur kurz skizziert oder auch ausführlich beschrieben werden. Ich brauche keine Namen, auch nicht von Städten  oder Trägern und Einrichtungen. Die Infos sollten so allgemein formuliert werden, dass ich weiß, in welchem Kontext sich das Beispiel abspielt, mehr nicht (z.B. statt Drogenberatungsstelle x des Trägers Y in der Stadt A einfach nur: Drogenberatungsstellle eines großen, freien Wohlfahrtsverbandes in einer kleinen Stadt in Sachsen.)
Auch das sind für mich dann nur Anregungen. Ich werde alle Beispiele soweit verfremden, dass ein Rückschluss auf Träger, Ort, Personen oder Klienten nicht mehr möglich ist.

Es wäre toll, wenn ich von den Lesern dieses Blogs Unterstützung erhalten würde!!.

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Zur Diskussion!

Reicht es wirklich, die Mitarbeiter der Wirtschaftlichen Jugendhilfe über die Anliegen der Sozialen Arbeit zu informieren und ihr Verständnis für die Probleme der Klienten zu wecken, damit das Geld wieder fließt?

Immer wieder gingen die Überlegungen der Zukunftswerkstatt in die Richtung, man müsse die Nicht-SozialpädagogInnen (die leider über die Geldfrage entscheiden) so zu sagen ins sozialpädagogische Boot holen, sie mit sozialpädagogischem Denken vertraut machen, ihnen erklären und anschaulich machen, was wir tun und und welche wichtigen Fragen für die uns anvertrauten Menschen daran hängen.

Ich bin der Meinung, es wird heute nicht  mehr ausreichen, die Nichtfachleute von der Sinnhaftigkeit und sozialpädagogischen Logik zu überzeugen – der Krebsschaden ist nicht deren Unwissenheit und Gleichgültigkeit. Der Webfehler liegt im System: Effizienz ist gewollt, auch in der Sozialen Arbeit, und wichtiger als Fachlichkeit. Kollateralschäden sind eingeplant und werden toleriert. Das Menschenbild hat sich verändert.

Vor 30, 20 Jahren hätte das tatsächlich gereicht. Auch da hatten Sozialarbeiter es nötig, die nicht-sozialpädagogischen Mitarbeiter vom Sinn und von den Kosten ihrer Arbeit zu überzeugen.  Und nicht immer ist ihnen das gelungen.
Die Ökonomisierung aber macht dieses Problem zu einem strukturellen Problem, das nicht allein durch mehr Selbstbewußtsein der SozialarbeiterInnen und durch mehr Kommunikation zu lösen ist.

Selbstbewusst über die eigene Arbeit und ihre notwendigen Bedingungen zu sprechen ist sicher eine ganz wichtige Voraussetzung für jeden Versuch, in dieser Sache etwas zu unternehmen. Solange aber in der Sozialen Arbeit der Effizienzgedanke genau so angewandt wird wie in jeder anderen marktwirtschaftlichen Angelegenheit, wird auch die mögliche Einsicht des einzelnen Mitarbeiters der Verwaltung in die fachliche Notwendigkeit nichts ändern. Sicher wäre die Überzeugungsarbeit gegenüber den einzelnen Kollegen der Verwaltung ein Schritt in diese Richtung. Aber erst wenn es uns gelingt, generell, öffentlich und politisch klar zu machen, dass Soziale Arbeit nicht einfach mit dem Effizienzargument platt gestrichen werden kann, weil ihre Aufgabe oft eben gar nicht in diesem Sinne „effizient“ zu bewältigen ist, erst dann kann sich in der konkreten Praxis wieder etwas ändern.

Geschichtliche Anmerkung dazu:

Als ich 1974 im Jugendamt Wiesbaden anfing, stöhnten die MitarbeiterInnen des ASD, weil sie bei jeder geplanten Hilfe zur Erziehung erst beim Abteilungsleiter der Wirtschaftlichen Jugendhilfe aufkreuzen und ihn oder seine Mitarbeiter mit Engelszungen überzeugen mussten, dass diese Hilfe pädagogisch unabdingbar notwendig war.

Weil die Wirtschaftliche Jugendhilfe aber gar nicht die Konpetenz hat, dies zu entscheiden, nahm unser Jugendamtsleiter (Sozialpädagoge) eine kleine organisatorische Systemänderung vor und der Stadtrat bestätigte sie: Die Wirtschaftliche Jugendhilfe blieb nicht länger eigene, der Abteilung ASD (Allgemeiner Sozialer Dienst) gegenüber gleichberechtigte Abteilung, sondern wurde zum Sachgebiet innerhalb der Abteilung ASD. Von Stund an wurden die Entscheidungen über Hilfen zur Erziehung von sozialpädagogischen Fachkräften getroffen und im Konfliktfall vom sozialpädagogischen Abteilungsleiter (der jetzt auch Vorgesetzer der Wirtschaftlichen Jugendhilfe war)  in diesem Sinne durchgesetzt.

Das KJHG hat übrigens 1990 diese Praxis doppelt bestätigt: mit dem Rechtsanspruch auf Hilfen zur Erziehung und mit der Aussage, dass die Entscheidung von sozialpädagogischen Fachkräften zu treffen ist (§27 KJHG).
Damit war ein Jahrzehnte lang angestrebtes Ziel der Sozialen Arbeit durchgesetzt:
die Trennung von Innen- und Außendienst war abgeschafft. Es entschieden nicht mehr Verwaltungsbeamte an ihren Schreibtischen über das Schicksal der Betroffenen, deren konkrete Lebenslage aber nur die Fürsorgerinnen im Außendienst wirklich kannten und beurteilen konnten.

Der Prozess der Ökonomisierung hat das Rad zurückgedreht. Heute  wird das sozialpädagogische Anliegen erneut unter Verwaltungs- und fiskalischen Aspekten entschieden und die AmtsleiterInnen denken in d. R. selber nur in verkürzten in Effizienzzusammenhängen und nicht im Kontext sozialpädagogischer Fachlichkeit.

Hier müsste die Lösung des Problems  liegen!

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Tagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit e. V.

Letzte Woche hat die Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit e. V. in Jena getagt. Ich konnte nicht dabei sein, weil ich zur Zeit im Forschungssemester bin.
Mich würde sehr interessieren, was die Studierenden und die Profs zum Verlauf und den Inhalten dieser Tagung sagen!

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Nachbesprechung der Zukunftswerkstatt

Es kamen etwa die Hälfte der ursprünglichen TeilnehmerInnen zu einer Nachbesprechung.
Es wurden noch einmal die Ergebnisse referiert, per Powerpoint Präsentation oder Protokoll.

Länger diskutiert wurde über die Ideen zur Lehre, die von den meisten Studierenden mit viel Interesse und Engagement  eingefordert wurden:

  • Seminar über Lobbyarbeit in der Sozialen Arbeit;
  • Ort, an dem über Organisationsformen für SozialarbeiterInnen informiert und diskutiert werden soll,
  • mehr Methodenübungen, in denen eine Methode wirklich praktisch durchgeführt und erarbeitet werden kann (Idee des „Sozialarbeiter-Labors“, wo konkrete Sozialarbeit geleistet wird von einem „Labor-Sozialarbeiter“ und wo Studierende Praxis miterleben, selber versuchen, begleiten können. Herr Chassé regte an, dass im Rahmen dieses Labors auch Forschungsmethoden  praktiziert werden könnten, die für die sozialarbeiterische Praxis Relevanz haben wie z.B. Fallverstehen, biografische Arbeit.
  • Methodische Hilfe und Anleitung aus der Hochschule, nicht nur aus der Praxis, die oft gar  nicht über Anleitungskapazität verfügt und in der Regel heute auch gar nicht die Bedingungen hat, Methoden so anzuwenden, wie „es fachlich sein sollte“.
  • Seminar, in dem man lernt, sich als SozialarbeiterIn selbstbewußt und klar zur eigenen Aufgabe zu äußern, in Fachdiskussionen zu bestehen und die sozialarbeiterische Berufsethik hochzuhalten.
  • Mehr und spätere Informationen  (nicht schon und nur im 1. Semester) zu Mitbestimmungsmöglichkeiten an der FH (z.B. Gremien, Stimmrechte), damit die Studierenden diese Möglichkeiten kennenlernen  und wahrnehmen können, um ihre eigenen Interessen und Vorstellungen einzubringen und auch demokratisch durchzusetzen.

Ansonsten wurde auf konkrete Projekte der Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung eingegangen:

Die AG Öffentlichkeitsarbeit, die sich zum Ziel setzt, eine Art sozialarbeiterische Gegenöffentlichkeit zu schaffen und  z.B. in der Presse zu Sozialarbeiterischen Themen, Events, Problemen und Ergebnissen äußern will und Stellung beziehen möchte.
Diese Idee, die gleichzeitig auch Vernetzungsarbeit bedeuteten würde und über das Studium hinaus ins Berufsleben mitgenommen werden könnte, soll in den nächsten Wochen in die Tat umgesetzt werden, mit den kleinen Schritten, die man in der Prüfungszeit leisten kann….
Die Gruppe könnte hier im Blog über ihre Ergebnisse berichten.

Diskutiert wurde auch über das Blog „Zukunftswerkstatt Soziale Arbeit“. Das Blog steht offen für die Mitarbeit aller. Technische Probleme beim Kommentieren sollten mir per mail gemeldet werden, damit ich aufklären kann, woran das liegt.
Ich habe übrigens eine eigene Seite „zum Blog“ (Link links oben ) angelegt, wo ihr Informationen über Ziel, Nutzbarkeit und Mitarbeitsmöglichkeiten zu diesem Blog nachlesen könnt.

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Was machen eigentlich Sozialarbeiter?

Am Wochenende traf ich bei einem Beerdigungstermin einen Psychiater. „Was machen eigentlich deine Studenten, wenn sie fertig sind?“ „Na, die werden Sozialarbeiter, Sozialpädagogen.“ „Und was tun die so? Ich meine, irgendwie soziale Aufgaben übernehmen, oder wie?“ Er hat keine Ahnung. „Kennst du keine Sozialarbeiter in der Psychiatrie? Die arbeiten dort, ebenso in der Behindertenarbeit, viele in der Jugendhilfe.“ „So, so“, kommt es, schon nicht mehr sehr interessiert und ich merke mal wieder, wie verdammt schwer es ist, anderen zu erklären, was Soziale Arbeit bedeutet. Und während ich darüber nachdenke, fällt mir etwas auf, was ich bisher so noch nicht bemerkt hatte:
Es ist auch deshalb schwer, zu erklären, was Soziale Arbeit für Aufgaben hat, weil viele Menschen sich die Problemlagen  unserer Klientel gar nicht vorstellen können. Mein Bekannter dürfte für die Bewältigung seines Lebens keine fremde Hilfe brauchen. Er hat genügend Ressourcen. Er kennt  nur die Probleme bei Menschen, die seine psychiatrische Kunst brauchen. Jemandem zu erklären, was Hilfe bei der Lebensbewältigung ist, läuft oft ins Leere, weil der möglicherweise keinerlei Vorstellung davon hat, was im Leben von Menschen mit weniger Ressourcen alles schief gehen und nicht bewältigt werden kann.

Das aber würde bedeuten: Wir können andere über unsere Profession nur aufklären, wenn wir sie über die Problemlagen der Bevölkerungsteile aufklären, die Soziale Arbeit brauchen.

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Das Angebot steht

Nun steht mein Blog seit vorgestern im Netz und die Reaktionen  ist ziemlich verhalten. Deshalb noch ein paar Infos, die offenbar bisher nicht so recht rüber kamen.

  • Ich, Mechthild Seithe, habe das Blog (man darf auch den Blog sagen) in die Welt gesetzt. Das dazu, weil mich gestern eine mail mit dem Hinweis erreichte, es gäbe doch schon ein Blog mit der URL: www.zukunftswerkstatt-soziale-arbeit.de. Das also ist genau diese hier.
  • Wer kommentieren möchte, klicke am Ende des zu kommentierenden Berichtes den Link „kein Kommentar“ an. Später steht dann da vielleicht 8 Kommentare).Es tut sich eine Maske auf, in die ihr euren Nicknamen, eure FH mail-Adresse (bzw. sonstige email-Adresse) eintragen  könnt und dann eine hochkarätige Matheaufgabe im Sinne 1+1 lösen müsst. Das will mein SPAM-Filter so.Der Kommentar kommt zu mir und ich schalte ihn schleunigst frei.
  • Dies ist ein privates Blog, kein offizielles Blog der FH oder so etwas. Ich möchte mir und möglichen Mitautoren die Freiheit erhalten, uns unabhängig von unserem „Verein“ äußern zu dürfen und zu können.

Sollte sich perspektivisch jemand finden, der als Autor oder gar Herausgeber mitmachen will, dann kann der auch eigene Beiträge reinstellen und wiederum die Kommentierungen seiner Beiträge selber verwalten.

Das Angebot steht.

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