eigentlich schade…

Es ist eigentlich schade, dass mein Schwarzbuch jetzt fertig ist (wird im Februar bei VS erscheinen) und ich neue Beispiele, die mir SozialarbeiterInnen und StudentInnen erzählen, nicht mehr einarbeiten kann. Denn alles was ich so höre: es wird nicht besser, es wird immer schlimmer!  Meine Beispiele im Schwarzbuch sind keine traurigen Ausnahmen, sondern offensichtlich vielleicht sogar noch vergleichsweise nette Geschichten.

Heute erzählt mir eine Studentin, dass ihr Träger ihr untersagt, für ein Praxisprojekt, das sie unentgeltlich und aus freien Stücken in den Ferien in einer Tagesgruppe durchzuführen bereit ist, nur drei und nicht wie gewünscht fünf Kinder in ihre Kleingruppe einzubinden. Angesichts der gewählten Methode und des heiklen Themas (häusliche Gewalterfahrungen bei den Kindern) wären drei Kinder ausreichend, fünf machen die Situation unübersichtlich und wahrscheinlich auch weniger erfolgreich. Aber das sind keine Argumente für den Träger. Denn: eine so kleine Gruppe kann er nicht in seinem Finanzierungskonzept durchsetzen.
Fragt sich man sich: Wieso Finanzierungskonzept? Werden unbezahlte Tätigkeiten von Praktikantinnen schon in die Finanzierungskonzepte eingearbeitet?  Es sieht ganz so aus. Mit der kostenfreien Arbeit von Praktikantinnen wird in allen Praxisstellen schließlich gerechnet.

Aber darüber wundert sich meine Studentin schon gar nicht mehr und auch darüber nicht, dass fachliche Argumente, auch der Hinweis auf die vermutlich geringere fachliche Effektivität, offensichtlich überhaupt keine Bedeutung mehr zu haben scheinen.
Das Geld regiert die Praxis, zu diesem Schluss kommt sie nach einem Jahr Praxiserfahrung.

Kein Wunder denke ich, wenn Wohlfahrtsverbände gezwungen sind, sich wie Unternehmen am Markt über Wasser zu halten.  Es bleibt ihnen nichts anderes mehr übrig, als sich auch wie Unternehmen zu verhalten.
Wer setzt dagegen?
Wenn Kaffeemaschinen billig produziert werden, dann wird zumindest die Macht des Kunden eine Grenze darstellen für die Absenkung der Produktqualität.
Aber wer tut das bei uns? Wer merkt überhaupt, wenn unsere Arbeit keine Wirkungen zeigt, weil die Bedingungen nicht reichen und wenn wir stattdessen vielleicht sogar Bruch erzeugen?
Ganz sicher wird niemand die kleinen KlientInnen meiner Studentin fragen, was das Projekt für sie gebracht hat.
Aber unter uns: geht es dem Träger dabei überhaupt um ein Ergebnis für die Kinder? Wird meine Praktikantin nicht einfach nur gebraucht, um für die Ferienzeit die flickenhafte Personaldecke  nach außen zu vertuschen?

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Zukunftswerkstatt

30 Studierende haben am Wochenende (14./15.11.08) in der Zukunftswerkstatt Soziale Arbeit an der FH Jena diskutiert und sich die Köpfe heiß geredet.

Was kam dabei heraus?

In einem Brainstorming wurden am Anfang der Wochenendtagung Themen und Probleme aus der Praxis gesammelt, von denen die Studierenden meinten, dass sie mit der Ökonomisierung Sozialer Arbeit und dem schlechten Image Sozialer Arbeit zusammenhängen.

Hier die Themenliste:

Prekariat Soziale Arbeit

  • Befristung
  • Teilzeit
  • Geringfügige Beschäftigungen,
  • geringe Bezahlung
  • Prekariat des fachlichen Nachwuchses, Neue bekommen verknappte Stellen
  • Praktikanten ersetzen Vollzeitkräfte und das ohne Entlohnung
  • Mehr Zeit für Fachlichkeit nötig
  • Bezahlung, Haustarife, Anlehnung an Tarife,
  • lauter verschiedene Bezahlungen, wünschen sich Einheitstarif verpflichtend für alle Träger und  bei allen Aufgaben
  • Arbeitsverträge sehen unbezahlte Zusatzarbeit von 10 Stunden vor und verpflichten zum das Einwerben Ehrenamtlicher


Soziale Arbeit als Exklusionsverwaltung

  • Kundenbegriff ungeeignet
  • Exklusionsverwaltung
  • Nicht vorhandene Niedrigschwelligkeit
  • Verschiebepraxis, Heime schicken in Psychiatrie ohne zwingenden Grund, dann in neues Heim,
  • Motivierungsarbeitwird nicht bezahlt, Klienten wird nicht hinter her gefahren, Termine, die ausfallen, weil Klienten nicht wollen oder können werden nicht als Arbeitszeit bezahlt
  • Letztlich wird dieses Risiko, das substantiell im Interesse der Klientel zur Sozialen Arbeit gehört, nicht mehr bezahlt,
  • oder auf den freien Träger abgewälzt und damit zunehmend einfach nicht mehr praktiziert.
  • Damit wird ein großer Teil der Klienten wird nicht mehr erreicht – es sei denn durch Zwang wie Arge
  • Nicht vorhandene Niedrigschwelligkeit,
  • früher das Schlagwort zum Thema Bürgernähe und Kundenfreundlichkeit,
  • Zugänglichkeit erschwert
  • Bürgernähe durch Verwaltungszusammenschlüsse abgebaut, nur noch Bürgerbüro für grobe Anträge, keine Beratung, spärliche Sprechstunden

Gesellschaftliche Ebene

  • Soziale Arbeit hat keine Lobby
  • Ungerechte Verteilung von Mitteln, kaum Geld für Jugendhilfe
  • Kaum Geld für die Soziale Arbeit
  • Gesellschaft findet die Soziale Arbeit unnötig und sinnlos
  • Legitimationszwang
  • Permanente Legitimation nötig
  • Rechtfertigung, Transparenz, Argumentation nötig
  • Kampf um finanzielle Mittel
  • Keine Lobby

 

Effizienz statt Hilfe

  • Qualitätsmanagement bedeutet: weniger Zeit für Klienten,
  • Sozialarbeiter gleich Sozialmanager, was tun wir inzwischen eigentlich?
  • Es werden zum Teil ungeeignete Hilfen installiert, weil sie kostengünstiger sind, ambulante vor,
  • Bestimmte Hilfen zur Erziehung werden aus Kostengründen nicht mehr bewilligt,
  • Herumdoktern am Klienten aus Kostengründen, nicht das Richtige machen,
  • Stationäre Angebote werden unter finanziellen Gesichtspunkten ausgesucht,
  • Vorzug der ambulanten Hilfen aus Kostengründen,
  • In Kaufnahme von Kindeswohlgefährdungen
  • Ritalin als Ersatz für 1:1Betreuung,
  • Quantität statt Qualität,
  • besondere Rechtfertigung gefordert, wenn § 34,
  • Effizienzgedanke im Jugendamt
  • Zielvereinbarungen mit Mitarbeitern für mehr Effizienz,
  • Mitarbeiter im JA bekommen Dienstanweisungen, die gegen das geltende gegen das Gesetz (KJHG) verstoßen.


 Verlust von Fachlichkeit, Verknappung der Zeit für fachliche Arbeit

  • Personalschlüssel im Bezug auf Klientenzahl mangelhaft,
  • Professionalität wird Privatsache
  • Fließbandberatung
  • Verlust von Fachlichkeit
  • Personalschlüssel zu gering, z.B. Kita
  • Es fehlt Zeit für Fachlichkeit
  • Profistellen reichen gerade mal zur Aufrechterhaltung des Betriebes, die „Arbeit“ wird gar  nicht oder von Nicht-Fachkräften geleistet
  • Beispiel Jugendarbeit, Beispiel Mädchenheim
  • Mehr Klienten, schwierigere Fälle
  • Dinge, die sie selbstverständlich in ihrer Freizeit tun, auf dem Heimweg im Amt vorbeifahren, Telefonate von zu Hause etc., die nicht als Arbeit gelten und nicht bezahlt werden
  • Unprofessionelle Kräfte in der Sozialarbeit
  • Jobber in Jugendeinrichtungen, ABM, 1 Euro
  • Bürgerschaftliches Moment wird gegen Profis ausgespielt

 

Folgende Themen wurden genannt, konnten nicht weiter bearbeitet werden. Es würde aber lohnen, auch das noch zu tun!:

MitarbeiterInnenverschleiß ist hoch
Keine Supervision
Burnout
Kräfte der Mitarbeiterinnen werden einfach verschlissen
So keine gute Arbeit möglich
viele Mitarbeiter die nicht mehr können

Soziale Arbeit als Feuerwehr
Nur Feuerwehrfunktion
Keine Nachhaltigkeit
Keine Prävention
Prävention zeigt keine direkten Effekte und ist  zu teuer
Nachhaltigkeit wird gefährdet, weil  man nicht mehr in die Begleitung, die Ausblendphase, die Unterstützung nach der Intensiven Hilfe investieren will

Wegwerfsozialarbeit
Steckenbleiben im Modellcharakter
Finanzierung nur von begrenzten Projekten
Keine Weiterförderung von Projekten
Immer wieder neue Projekte erfinden, ohne das alte überhaupt prüfen zu können
Auch wenn Projekte gut laufen, keine Fortsetzung
Sozialarbeit immer wieder neu erfinden
So kann sich keine Qualität entwickeln, kann gute Arbeit sich nicht beweisen, Erfahrungen bleiben bruchstückhaft

Wettbewerb
Auslagerung von Bereichen
Der billigste Anbieter bekommt den Zuschlag
Zusammenarbeit scheitert an Konkurrenz

***

 

Das Ergebnis der beiden Arbeitstage kann sich sehen lassen.

Z.B. wurden folgende gute Ideen für MitarbeiterInnen in der Praxis erarbeitet, die versuchen wollen, nicht alles zu schlucken und die für professionelle Arbeit und entsprechende Arbeitsbedingungen kämpfen wollen:

 

Wie kann ich erreichen, dass ich für alles bezahlt werde, was ich aus fachlichen Gründen tue
(und nicht nur für z.B. 30 Stunden, auch wenn ich 40 Stunden arbeite und auch für all die kleinen Arbeiten , die ich in meiner Freizeit für die Arbeit mache oder auf dem Heimweg…)

  • Teaminterne Dokumentation: was wurde getan, was davon wird bezahlt, was nicht?
  • Position einnehmen: „Wenn ich mehr machen soll, gib mir mehr Stunden!“
  • Vor Ort, z.B. gegenüber den Kollegen und auch gegenüber dem Chef, kundtun, dass ich eine Entscheidung für falsch halte und warum

 .

Wie kann ich in meiner Einrichtung zu mehr Personal und Geld kommen?

  • Argumentation entwickeln:
    Welches Personal habe ich, deckt es das Konzept ab, wie weit?
    Was kann mit meinem Personal nicht geleistet werden? Was nicht?
    Personal (Stunden)-Bedarf mit dem Konzept und den Folgen fehlender Anteile begründen,
    Vom Konzept her argumentieren (setzt nicht auf emotionale Einsicht z.b. der Wirtschaftlichen
    Hilfe sondern auf logische Einsicht und ökonomische Argumente),
    Diese Begründung muss im eigenen Kopf stehen und ich brauche sie immer gegenüber den
    Finanzträgern (z.B. JA),
  • Aufzeigen (dokumentieren) wie es abläuft, wenn es nicht oder nicht fachlich gemacht wird (zu wenig Zeit, ABM, 1 Euro),
  • Ergebnisse über Wirkungsforschung kennen und parat haben,
  • Nach Außen darstellen, was nicht geht und warum; (Einrichtungen und Träger wollen immer nur glänzen. Deshalb wird das Problem verdeckt),
  • Andererseits sollte man seine Arbeit positiv darstellen, lieber gute Ergebnisse und nicht immer nur die Misserfolge herausstellen.
  • Mut haben, so was öffentlich zu sagen, auch zu sagen, „Wir würden es anders machen, wenn man uns die Mittel geben würde,“
  •   Langfristige Kosten bei solchen Folgen aufzeigen, vorrechnen. Den Ökonomisierungsgedanken nutzen im Interesse der Fachlichkeit und der Klienten.

.

Wie schaffe ich es, mich nicht als Mädchen für alles verheizen zu lassen?

  • Sich gegen entsprechende Forderungen durchsetzen und konsequent eigene Grenzen durchsetzen,
  • Wenn Mitarbeiter anderer Berufe uns Arbeiten aufhalsen, zu denen sie keine Lust oder Zeit haben, die aber überhaupt nicht zu unserem Aufgabenfeld gehören: Ihnen das deutlich sagen, evtl. informieren und anleiten aber nicht die Aufgabe übernehmen (nicht nach dem Motto handeln: einer muss es ja machen, ach komm, ich mach das schnell mal eben….)
  • Die anderen immer wieder aufklären, darüber, was die Aufgaben deren und was unsere Aufgaben sind (z.B. Ärzten), immer wieder kommunizieren,
  • Bewusst für eine selber klar haben: was sind meine Aufgaben, wo sind meine Grenzen,
  • Burn-out öffentlich diskutieren, aus der individuellen Schicksalsecke rausholen.

 .
Was kann ich tun bei falschen fachlichen Entscheidungen, die aus Kostengründen getroffen werden

  • Mut haben, zu sagen „Wir sind dagegen und zwar aus folgenden (fachlichen) Gründen“,
  • Klienten zum Widerspruch ermutigen

 

Ganz schön für den Anfang, finde ich. Wenn alle das beherzigen, wird es nicht mehr ganz so einfach sein, unsere Professionalität aus dem Fenster hinauszuwerfen.
Darüber hinaus gabs auch viele kreative Ideen für Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyarbeit und eine ernsthafte Diskussion um die Frage der Organisiertheit von Sozialarbeitern.

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Bildungsstreik – und wohin wollen wir?

Mit großem Vergnügen verfolge ich den aktuellen Bildungsstreik und stelle fest, dass die Studentenschaft doch nicht so bewegungs-, kritik- und einfallslos ist, wie es in den vergangenen Jahren oft erschien.
Gleichzeitig sehe ich derzeit die große Gefahr, dass der Protest dazu genutzt werden könnte, die neoliberalen Ziele von Bologna nun endlich erst richtig durchzusetzen.

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Seit dem Einstieg in den Bologna-Prozess, d.h. seitdem studiert werden muss im Kontext der neuen, den Bedürfnissen nach Schaffung von mehr, schnell sowie kostengünstig ausgebildetem Humankapitel an unseren Hochschulen, ist der Druck für die Studierenden immer unerträglicher geworden. Verschulung und Reglementierung, Eingespanntsein in ein enges, genau vorgeschriebenes Prozedere von Leistungserbringung und ständigem Zeitdruck macht das Studieren immer schwieriger und oft einfach unmöglich. Die Regelstudienzeiten sind kaum erreichbar,  die Studierenden leiden unter einer unübersichtlichen Fülle an Stoff,  dessen Kenntnis  von ihnen in kleinschrittigen Prüfungen permanent abverlangt wird. Keiner hat mehr Zeit für Seminare, die interessieren, die aber gerade nicht im Plan stehen. Keiner hat mehr Zeit für Projekte und dafür, sich mit Themen eingehend und diskursiv zu befassen. Es wird studiert von der Hand in den Mund, ausschließlich zur Reproduktion für den Schein. Man studiert nur noch, damit man seine Creditpoints abhaken kann usw.
Für viele fehlt nun außerdem die erforderliche Zeit dafür, ihren Unterhalt durch Arbeit zu verdienen. Das Bachelorstudium geht von einem wöchentlichen Zeitaufwand von ca. 60 Stunden aus. Wer kann das? Wie soll das jemand schaffen, der sich seine Brötchen verdienen muss?

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Und wozu das Ganze? Weil eine europäische Vergleichbarkeit und Mobilität für die Studierenden  angestrebt wird? Fakt ist, dass die Auslandsstudienzeiten zurückgegangen sind und die Studienabbrüche deutlich zugenommen haben.

Education is NOT for $AF€ “ ist ein Motto der Studierenden. Sie scheinen allmählich zu begreifen, dass hinter den Hochschulreformen etwas anderes steckt als der Wunsch, mehr Vergleichbarkeit und mehr Internationalität herzustellen. Hier geht es um das alte Lied „billiger aber besser“, „mehr, aber bitte bei gleich bleibenden Kosten“. Es geht darum , soviel Wissen zu generieren, wie unsere Wirtschaft sie verlangt, aber keine überflüssigen Theorien zu thematisieren und schon nicht, kritische und selbständig denkenden Köpfe auszubilden!

Wenn nun den streikenden Studierenden von Seiten der Politik und der Kultusministerkonferenz Zustimmung und Sympathie erklärt wird, so sollten sie genau hinhören:
Seit Tagen höre ich von der politischen Seite den Vorwurf an die Hochschulen, zu der Misere selber beigetragen zu haben, indem sie die Bachelor-Studiengänge mit dem gesamten Inhalt der ehemaligen Diplom-Studiengänge überfrachtet hätten. Und tatsächlich, so ist der Reformprozess verlaufen: Die Hochschulen haben versucht, ihren guten alten Wein in die neuen Schläuche reinzupressen, damit ihr Fach, ihre Wissenschaft nicht in einer verkürzten  Billigvariante gelehrt werden muss. Das hat – genau so auch bei uns – zu einer hoffnungslosen Überfrachtung des Studiums und zu einer Überforderung der Studierenden geführt. Die Hochschulen, die ja klaglos und brav den angeordneten, oder besser verordneten, Reformprozess à la Bologna in die Praxis umgesetzt haben, waren alle bereit, an das vorgepredigte Effizienzcredo  der neoliberalen Gesellschaft „kürzer aber dennoch gut“ zu glauben.
Jetzt kriegen sie dafür eins auf die Finger. Sie haben offenbar nicht kapiert, worum es bei Bologna geht: Wir, d. h. diese Gesellschaft braucht viele und mehr AkademikerInnen, aber es reicht völlig aus, wenn diese auf einem reinen Wissensniveau ausgebildet werden. Menschen, die denken können, die die Grundlagen ihres Handelns und die gesellschaftlichen Bedingungen ihres Handelns kritisch hinterfragen können, sind eher unerwünscht und in größerem Umfang einfach überflüssig. Studierte Menschen sollen  einen  Beruf ausüben können, der qualifizierte Kenntnisse erfordert,  und nicht daran herumdeuteln, ob das, was die Gesellschaft ihnen in diesem Beruf abverlangt, aus ihrer Sicht auch fachlich korrekt sowie ethisch vertretbar ist. Hochschulbildung für jedermann  soll und muss nichts mehr zu tun haben mit Denken, Bildung, Kritik und Selbständigkeit in der Anwendung von wissenschaftlichen Ergebnissen. Eliten soll es natürlich geben. Aber dafür ist nicht jeder geeignet und nicht jeder hat die Knete dafür.eur-studiengebuehren_c_meyhome_pixelio_small.jpg

Wenn wir nicht aufpassen wird der gegenwärtige Studentenprotest auf perfide Weise instrumentalisiert: Wenn die Studenten sich über Überfrachtung, Unstudierbarkeit und Zeitnot beklagen, so kommt das den herrschenden Bildungsvorstellungen vieler Politiker sehr entgegen. Der Protest könnte ihnen den Vorwand bieten, die eigentliche Zielsetzung des Bachelors endlich durchzusetzen nach dem Motto: „Die Entschlackung der Bachelorstudiengänge ist angebracht. Die Studierenden sollen entlastet werden, damit sie wieder studieren können“.
Und was könnte das Fazit sein: Die Billigausgabe der Diplom-Studiengänge wird nun doch durchgesetzt, gegen die Absichten und Hoffnungen der Hochschulen und vielleicht mit dem erschöpften Segen der gebeutelten Studenten.

Entscheidend ist, ob die grundsätzliche Kritik am (Hochschul)-Bildungssystem  sich in der Studentenschaft verankert: Bildung ist mehr als die Abrichtung für die Märkte eines Exportweltmeisters. Bildung ist ein Menschenrecht und die Voraussetzung für eine aufgeklärte, demokratische und selbstkritische Gesellschaft.

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„Mit Hartz IV, da kann man doch endlich mal Erfolge sehen!“

Das ist ein Zitat aus dem nächsten Interview mit einem leibhaftigen Sozialarbeiter, der seit vier Jahren Fallmanager ist.  Eigentlich ist er rundum zufrieden. Allerdings, so meint er, könne diese Arbeit jeder machen. Schließlich braucht man dafür nur einen PC und ein bisschen Menschenverstand. Dazu ist das Examen nicht nötig, aber wozu auch. Er hat sich längst von diesem Negativ-Image der Sozialen Arbeit verabschiedet. Er macht keine windelweichen Sachen mehr und kriecht keinem Klienten mehr irgendwohin. Seine Kunden wissen seine Empathie zu schätzen. Die neuen Saktionierungsmöglichkeiten machen es es endlich wahr: sie tun was er ihnen sagt.

Wer einen anderen Blick auf diese „heile“ Welt der ARGE haben will, kann mal das hier lesen.

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man versucht halt das Beste daraus zu machen….

Zur Zeit betreue ich ein Projekt , in dem sich Studierende an eine qualitative Untersuchung bei PraktikerInnen trauen zu der Frage, wie sich zu Zeiten von Ökonomisierung und aktivierendem Staat ihre Arbeitssituation konkret verändert hat. Man kann auf die Ergebnisse gespannt sein. Die Interviews liegen schon vor, die Auswertung kommt noch.
Was aber jetzt schon deutlich ist:  SozialpädagogInnen, die im Kontext ARGE (in Jobcentern und Beratungsstellen) arbeiten und vor drei Jahren noch unter den beengten thematischen und  methodischen strukturellen sowie ethisch problematischen Vorgaben des Fallmanagements gestöhnt haben und sich fragten, ob diese Tätigkeit wirklich eine sozialpädagogische Tätigkeit sei, die sie vor sich selber verantworten können, haben sich mit ihrer Situation inzwischen arrangiert und abgefunden, ja sie sehen inzwischen echte fachliche Möglichkeiten, wie sie als SozialpädagogInnen für ihre Klientel etwas erreichen können.
Na dann ist ja doch alles in Ordnung?
Frage ist nur: Haben sich die Bedingungen für professionelle und partizipative Arbeit in diesem Bereich und vielleicht auch speziell an der konkreten Arbeitsstelle wirklich zum Positiven entwickelt? Oder haben sich die KollegInnen nur einfach an den gesetzten Rahmen gewöhnt und versuchen nun, irgendwie doch das Beste daraus zu machen?
Ich fürchte, niemand hält drei Jahre lang aus, in dem Bewußtsein zu leben und zu arbeiten, dass an den Grundlagen der eigenen beruflichen Tätigkeit etwas faul ist. Entweder er geht – und wer kann sich das leisten – oder er wird krank. Oder er versucht eben doch aus Stroh Gold zu spinnen.

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Ich frage mich, was man tun kann, damit kritische Studierende, die in der Praxis ankommen, eine Chance haben, sich ihr kritisches Bewusstsein zu erhalten und Wege zu finden, gemeinsam an den Grundlagen solcher  Arbeitsbedingungen zu rütteln?


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ein letztes Wort zum Bundeskongress VII

Nachdem ich verschiedentlich gehört habe, dass meine kritischen Beiträge eher den Eindruck erweckt haben, dass der Bundeskongress nicht so doll gewesen sei….

abschlussplenum.jpg Abschlussplenum

Das möchte ich doch ein wenig relativeren.

Es waren viele gekommen, viele Studierende auch und viele junge KollegInnen. Das allein ist schon mal sehr positiv. Die Vielfältigkeit der Angebote war beeindruckend und sicher auch produktiv. Die Organisation war gut (bis auf die unglaublich schlechte Ausschilderung auf dem Campus und in der Stadt). Es dürfte den meisten TeilnehmerInnen um Anregungen, Informationen, Kontakte gegangen sein. Das ist für einen Bundeskongress völlig in Ordnung und ich glaube, das hat er auch für  zur vollsten Zufriedenheit geleistet.

Natürlich gab es für mich auch unbefriedigende Aspekte:
Die so notwendige kritische Haltung zu den aktuellen Entwicklungen wurden von vielen ReferentInnen zwar durchaus thematisiert und deutlich gemacht. Der Vortrag von Winkler war dafür ein super Beispiel.  Am Schlussplenum konnte man verfolgen, welche Bedeutung der Kritik an den gegenwärtigen Prozessen von den PosiumsteilnehmerInnen zugewiesen wurde. Hier ging es um wichtige professionsinterne, zukunftsweisende Überlegungen und Anregungen:

  • um die Notwendigkeit, in der Profession ein gemeinsames Selbstverständnis aufzubauen, den gemeinsamen inneren Zusammenhang zu definieren (z.B. Theirsch, Rauschenbach),
  • um die Notwendigkeit der Profession Soziale Arbeit, ihre spezifische Identität und ihre spezifische Methodik der Unterstützung von Menschen in ihrer Lebensbewältigung nach außen selbstbewußter und klarer darzustellen (z.B. Thiersch),
  • um die Notwendigkeit, sich als Soziale Arbeit politisch zur allgemeinen Verzweckung von Bildung zu positionieren (z.B. Kutscher)
  • um die Verhinderung einer Reduktion der Qualitätsdebatte auf die Wirkungsebene (Merchel)
  • um die Stärkung des kritischen Bewusstseins der Sozialen Arbeit, selber nicht zur Marginalisierung der Risikokruppen beitragen zu wollen (Rauschenbach).

Und gleichzeitig wurde mir auch bei diesem Plenum wie im gesamten Verlaufe des Kongresses aber  klar, dass für die Mehrheit der KongressteilnehmerInnen die aktuellen Fragen zu unserer Professionspolitik und zur Veränderung des Selbstverständnisses und der ethischen Grundfragen unserer Profession in Zeiten der Ökonomisierung und der neosozialen Vorstellungen eines aktivierenden Staates, nicht wirklich wichtig und bestimmend oder zumindest vorrangig waren.  Mir scheint, dass die Tendenz, sich den neuen Entwicklungen zwar irgendwie kritisch aber eben doch bemüht konstruktiv und letztlich angepasst anzuschmiegen, den Mainstream in der gegenwärtigen Praxis wie in der Wissenschaft der Sozialen Arbeit bestimmt. Deutlich wurde das für mich z.B. auf dem Sozialpolitischen Forum mit VertreterInnen des DGB, des DBSH und sozialpolitischen KollegInnen aus Wissenschaft und Praxis. Die brennenden Themen wurden angesprochen und benannt. Die Beiträge waren zum Teil sehr interessaant und kritisch (z.B. der von Frau Spindler). Im Publikum gab es einige, die mehr wollten, als Statements und treffende Worte. Hans- Uwe Otto  engagierte sich aus dem Publikum heraus massiv. Aber dann ging die Veranstaltung ohne jede Konsequenz zu Ende. Keine Resolution wurde formuliert (wie macht man das eigentlich noch? Geht das denn noch 40 Jahre nach 1969?), kein gemeinsamens Statement der Profession an die Öffentlichkeit und/oder Politik schriftlich festgehalten, keine konkreten Schritte für eine Weiterarbeit in diese Richtung wurden vereinbart. Die allgemeine kritische Haltung mündete in achselzuckender , selbstzufriedener Resignation nach dem Motto: „Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben“.

Deshalb möchte ich zum Ende meiner kritischen Bemerkungen über den Bundeskongress Soziale Arbeit  die Worte von Hans-Uwe Otto auf dem Abschlussplenum zitieren:
Wir sind in einer Gesellschaft angekommen, die eindeutig bestimmt, was wir nicht wollen„.
Wenn dem so ist, müsste mehr passieren in unseren Reihen.

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Was alles machen SozialarbeiterInnen mit?

Zugegeben, Herr Sarrazin ist kein Sozialarbeiter und auch keiner, der sie beschäftigt und bezahlt oder eben schlecht bezahlt….
Aber auch die offizielle Politik gibt Zunder:Kinder der Gebildeten fördern, ….

Zugegeben, noch klingen die Aussagen scheinbar harmlos, die in der gegenwärtigen Sozialen Arbeit dazu auffordern, „Spruch: ungleiche Behandlung, Erziehung der Unterschichten, …

Es sei aber daran erinnert, dass z.B. im Faschismus die Soziale Arbeit, damals „Fürsorge“, Schritt für Schritt und ohne nennenswerten Widerstand für die Euthanasie und die Rassenpolitik vereinnahmt wurde und sich aktiv daran beteiligt hat. Auch diese alle mussten ihre Brötchen verdienen.

Hierzu ein Zitat von C.W. Müller (2000):

„Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen in Gesundheitsämtern, Jugendämtern und Sozialämtern, Erzieherinnen und Pflegerinnen in geschlossenen und offenen Einrichtungen der Sozialen Arbeit und viele andere in Sozialen Berufen Tätige waren in das bürokratische System der Auslese, Aussonderung und Ausmerze von Trägern „unwerten Lebens“ eingebunden. Viele haben sich dagegen gewehrt und mussten für diese Gegenwehr bezahlen, viele haben stillschweigend geduldet und sind in die innere Emigration gegangen, viele haben, zum Teil aus Überzeugung, mitgemacht. …. Es geht mir … darum, das historische Bewusstsein wach zu halten, dass auch Vertreter einer moralischen Profession nicht gefeit sind gegen die Versuchung, die moralischen Prinzipien dieser Profession gegen ein antihumanes Gegenbild einzutauschen“.

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Plakat aus der NS-Zeit; Ausstellung  in Prora (Rügen)

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Ausgrenzung und mehr….

Wenn man sich die Argumente in der Politik und in der Öffentlichkeit anhört, wird immer wieder laut: „Wieso investieren wir in die Teile der Jugend, die es ohnehin nicht schaffen, bei den Regeln und Anforderungen unserer flexiblen Gesellschaft Schritt zu halten. Investieren wir doch besser in die Teile der Jugend, die auch etwas für sie leisten werden, in unsere Eliten, in die Besten, in die, die es geschafft haben und schaffen werden…..“
Oder: „Und wieso geben wir für Menschen Geld aus, die gar nichts leisten, die nur Kinder in die Welt setzten, die uns dann ebenfalls auf der Tasche liegen werden…“
Das kommt mir irgendwie bekannt vor.

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Das könnte z.B. unter diesem Bild stehen:

„Eine Einrichtung für sozial auffällige Jugendliche kostet genau so viel wie eine ganze Wohnsiedlung kosten würde. Wäre es nicht sinnvoller, dieses Geld in Familien zu investieren, die es schaffen, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie nützliche Mitglieder unserer Gesellschaft werden, arbeiten und der Gesellschaft nicht auf die Tasche fallen . Wäre unser Geld so nicht besser angelegt?“

Das Foto stammt aber aus der Ausstellung aus Prora auf Rügen über die Sozialpolitik der Nazis und war bei den Nationalsozialisten folgender Maßen kommentiert:

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links heißt es:

„Erziehungsheim in E. für 130 Schwachsinnige; ‚Ausgaben jährlich rund 104 000 RM; dafür könnte man…“

rechts heißt es:

„17 Einfamilienhäuser für erbgesunde Arbeiterfamilien erstellen.“

Natürlich, das ist eine ganz andere Dimension – aber so ganz anders ist sie auch wieder nicht.

So fängt es vielleicht an. Der Geist ist fruchtbar noch (immer noch und wieder), aus dem das kroch…….

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Herr Sarrazin – geht uns seine Aussage was an?

Ich saß im Auto, als im Radio seine Äußerungen  zitiert wurden. Da war alles noch ganz frisch und der berichtende Journalist war herzerfrischend aufgebracht über die hetzerische und beleidigende Aussage eines unserer ziemlich weit oben stehenden Leistungsträger.

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Die Aufregung insgesamt hielt sich in den nächsten Tagen allerdings in Grenzen. Am Wochenende sah ich dann eine Reportage – weiß leider nicht mehr genau wann und wo – in der sich Berliner Bevölkerung zur Sache äußerte. Seit dem ist mir klar, wieso Herr Sarrazin so etwas ohne wirkliche Folgen  sagen konnte: Er spricht einem großen Teil unserer Bevölkerung aus dem Herzen. Eine Frau kam in dieser Reportage auf den Punkt: „Der hat endlich mal laut gesagt, was Sache ist. Man traut sich ja gar nicht mehr, wirklich seine Meinung zu sagen!“  Herr Sarrazin hat hier einfach nur dem Volke seine Stimme geliehen: ‚Endlich kann man mal wieder laut sagen, was man eigentlich von diesem Gesocks denkt! Am besten gehen sie eben dahin, wo sie herkommen!‘
Da ist also ein Damm eingerissen worden, der ohnehin schon ziemlich löcherig war: die Toleranz gegenüber Mitmenschen anderer Kulturen, anderer Glaubensgemeinschaften, anderer Rassen und Nationen.

Ein paar Gedanken:

  • Die beleidigende Schelte des Herrn Sarrazin wird interessanter Weise nur  als Kritik an mangelnder Integration der MigrantInnen diskutiert. Die eigentlichen diskriminierenden und volksverhetzenden, antimuslimischen  und ausländerfeindlichen Aussagen werden dabei nicht weiter erwähnt. Ich halte die gesamte Aussage Sarrazin’s tatsächlich für faschistoid. Letztlich muss man seine Aussage so verstehen: ‚Wir Deutschen sind  besser, leistungsfähiger, wertvoller, sowieso fleißiger. Die anderen taugen nichts, führen ein parasitäres Leben in unserem Land und auf Kosten unserer sozialen Netze. Sie haben hier nichts zu suchen.‘
  • Ganz abgesehen davon, dass Integration in der öffentlichen Diskussion um Sarrazin’s Äußerung als reine Anpassung und Assimilisation verstanden wird und die Versuche der Erhaltung der eigenen kulturellen Identität beargwöhnt, diskriminiert und torpediert werden, handelt es sich bei dieser ganzen Blase von Haltungen und zustimmenden Reaktionen, bei dem mit ausgestrecktem Finger auf die „unmöglichen Verhältnisse“ z.B. in Neukölln gezeigt wird und man sich entsetzt über die Lebensverhältnisse der ausländischen Familien, um eine Fortsetzung der bekannten Unterschichten-Schelte, die den Menschen am Rande der Gesellschaft ihre Lebenssituation als selber verschuldet und als schmarotzerhaft und als tadelnswert anlastet.
  • Nur: Die Schelte der Migranten-Unterschichten unserer Gesellschaft hat einen feinen Vorteil: Die Menschen, denen es dank Finanz- und Wirtschaftskrise jetzt schon und bald noch mehr an den eigenen Kragen geht, haben nun ein Negativ-Modell, an dem sie sich abarbeiten können. Sie können sich von denen da absetzen und sich daran hochziehen, dass es eben Menschen gibt, die noch verachtenswerter sind und sie haben endlich auch jemanden, den sie schuldig  sprechen können.
  • So aber werden nicht nur Feindbilder aufgebaut. So wird nicht nur von den wirklichen Verursachern gesellschaftlicher Krisen abgelenkt, so werden nicht nur einmal mehr, menschliche Problemlagen ihrer gesellschaftlichen Hintergründe beraubt und den Betroffenen einfach selber angelastet:
  •  So baut man außerdem ganz offen am Stoff für die nächsten Pogrome.
  • Wenn man den deutschen Michel danach fragt, was denn eigentlich Faschismus sei, wird er was von Judenverfolgung sagen. Und während in unserem Lande die große Mehrheit  darum bemüht ist, sich auf keinen Fall eines Antisemitismus verdächtig zu machen und sich deshalb politisch auf der richtigen, der toleranten und demokratischen  Seite wähnt, wächst auch bei ganz ’normalen Leuten‘, die  sicher nicht mit neofaschistischen Organisationen in Verbindung gebracht werden können, die Fremdenfeindlichkeit gegenüber Muslimen hemmungslos und offenbar aus tiefster Seele heran. Und ein Herr Sarrazin spricht eben nur aus, was so viele denken.
  • Da entsteht unter unser aller Augen ein neuer, alltäglicher Rassismus und Faschismus.
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geplante Podiumsdiskussion in der FH Jena

Auf dem Bundeskongress in Dortmund entstand die Idee, die schon lange angedachte Infoveranstaltung mit ver.di-, GEW- und DBSH- VertreterInnen auf dem Podium in diesem Semester in die Tat umzusetzen. Gedacht ist an eine Veranstaltung vielleicht im Januar für die gesamte Studentenschaft des Studienganges Soziale Arbeit.

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Meine Bemühungen, Kontakt zu diesen Organisationen herzustellen war nicht so sonderlich erfolgreich. Deshalb müssen wir uns wohl gemeinsam dahinter klemmen. Für ein Vorbereitungstreffen, habe ich heute die Einladung verschickt:

Liebe TeilnehmerInnen unserer Zukunftswerkstatt im letzten Wintersemester,

der Gedanke, in der FH eine Veranstaltung mit den für Soziale Arbeit zuständigen Gewerkschaften und dem Berufsverband durchzuführen, ist ja in unseren Diskussionen letztes Jahr verschiedentlich laut geworden. Es sollte darum gehen, die Studentenschaft über Möglichkeiten der gewerkschaftlichen und/oder berufsständigen Organisationen zu informieren und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man als SozialarbeiterInnen gemeinsam politisch und fachlich handeln und sich gegenseitig stützen und informieren kann.
Ich habe in den Semesterferien mit dem Vertreter vom DBSH Kontakt aufgenommen, der sich auch bereit erklärt, hat zu kommen. Bislang ist es aber noch zu keiner klaren Absprache gekommen. Die GewerkschaftsvertreterInnen haben leider bis heute beide nicht auf meine mail vom Juli geantwortet. Wie es scheint, haben diese Organisationen kein so ganz großes Bedürfnis, sich in Hochschulen bei noch nicht im Berufsleben stehenden Leuten blicken zu lassen. Mein Eindruck aber ist, dass es für Sie als noch Studierende gerade jetzt wichtig wäre, entsprechende Informationen zu erhalten, um sich für später orientieren zu können.
Das Ganze war auch Thema auf dem Bundeskongress Soziale Arbeit in Dortmund, auf dem ja einige von Ihnen waren und wo wir gemeinsam überlegt haben, was wir in dieser Sache tun könnten.
Unsere Idee war, dass sich alle Interessierten, die so eine Veranstaltung wollen und die sich bereit erklären, auch etwas dafür zu tun, erst einmal treffen. Es ist ja einiges vorher zu tun. Z.B. müssen wir den lieben KollegInnen von ver.di, GEW und DBSH solange auf die Füße treten, bis wir sie auf dem Podium versammelt haben. Außerdem müsste die Diskussion inhaltlich vorbereitet und vor allem dafür vorher ordentlich Werbung gemacht und informiert werden.
Ich denke, dass wir ProfessorInnen der Fachgruppe natürlich mitmachen, dass aber unbedingt auch Sie als Studierende selber aktiv werden sollten und das sicher auch möchten.
Deshalb lade ich Sie herzlich zu einem Vorbereitungstreffen in dieser Sache am Mittwoch den 4.11. 2009 in den Raum 33 ein.
Dort könnten wir uns über das Konzept und eine brauchbare Arbeitsteilung verständigen.

Liebe Grüße!

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